Wussten Sie, dass statistisch gesehen mehr als die Hälfte der Deutschen einen Balkon besitzt? Die Tendenz steigt: denn grade, wenn kein Garten vorhanden ist, kann der Balkon als ein weiteres Zimmer gesehen werden, welches ein Stück Natur in das Zuhause bringt. Was dann nicht fehlen darf, um eine kleine blühende Oase zu schaffen sind Balkonpflanzen. Oft muss dann allerdings die blühende Pracht mit dem Arbeitsaufwand, den die wunderschönen Balkonpflanzen mit sich bringen können, in einem guten Verhältnis stehen. Des Weiteren bringt ein solcher Pflegeaufwand auch Fragen mit sich. Wie gestaltet man einen pflegeleichten Balkongarten und welche Pflanzen kommen mit sonnigen oder eher schattigen Plätzen aus? Dieser Artikel wird verschiedene Aspekte zum Thema beleuchten.
Der pflegeleichte Balkongarten
Der Wunsch nach einem idyllischen Plätzchen, einem kleinen Stück Natur geht also mit einem gewissen Maß an zusätzlicher Hausarbeit einher. Richtiges Giesen, die Wahl des Standortes - sprich Exposition von Wettereinflüssen und Lichtverhältnissen, Düngen und Ausputzen. Alles das kann, je nach Gattung, Art und Sorte der Pflanzen, eine Menge Arbeit bedeuten. Daraus folgt oft, dass neben dem Wunsch nach dem natürlichen Wohnzimmer auch das Bedürfnis entsteht, dass der Pflegeaufwand sich in Grenzen hält.
Die Gründe dafür können verschieden sein. Sind die Pflanzen in Balkonkasten oder Pflanzgefäß pflegeleicht, dann Hilft das nicht nur unerfahrenen Hobbygärtnern die blühenden Lieblinge bei guter Gesundheit zu halten, sondern auch Berufstätigen mit wenig Freizeit.
Den vorhandenen Platz richtig ausnutzen
Grundsätzlich eignet sich erst einmal jeder Balkon dazu, die blühenden Schönheiten zu beherbergen. Dafür eignen sich verschiedene Arten von Pflanzgefäßen:
- Blumenkästen oder auch Balkonkästen. Diese lassen sich auf dem Geländer montieren oder werden daran hängend angebracht.
- Pflanzgefäße, die an der Wand montiert oder an der Decke aufgehängt werden.
- Übertöpfe und Kübel zum Stellen, insofern auf dem Balkon ausreichend Stellplatz vorhanden ist.
Genügend Möglichkeiten um das Blütenmeer zu platzieren, welches Sie im Sommer auf dem eigenen Balkon genießen können, sind also vorhanden - auch auf kleinen Balkonen. Doch welche Pflanzen zeigen sich besonders pflegeleicht? Zu den Klassikern im Balkonkasten und in der Blumenampel zählen:
- Geranien, auch als Pelargonien bezeichnet, gehören zu den beliebtesten Balkonpflanzen. Egal ob in der Sonne oder halbschattig bis schattig gestellt gedeihen sie prächtig. Die Geranie vergibt sogar den ein oder anderen Pflegefehler, z.B. eine vergessene Wassergabe.
- Petunien sind bekannte Sommerblumen, die ab Mitte Mai in das Gefäß gepflanzt mit ihrer Blütenpracht keinen Halt mehr kennen. Bis zum Herbst zeigen sie ihre Blüte, die es in den verschiedensten Farben gibt. Mit ein wenig Aufmerksamkeit und regelmäßigen Wassergaben zeigen sie sich sehr dankbar.
- Besonders bekannt dafür, mit einem Platz im Schatten zurechtzukommen, sind Fuchsien. Besonders dort zeigen Sie sich anspruchslos. Allerdings vertragen Sie auch einen sonnigeren Standort, wenn der Wurzelbereich beschattet bleibt. Rindenmulch eignet sich perfekt um das zu erzielen, alternativ können Bodendecker beigepflanzt werden. Auch genügen Wasser braucht die sonnig platzierte Fuchsie, besonders wenn die Witterung sehr heiße Temperaturen bringt.
- Mit seinem panaschierten, also mehrfarbigen Laub an langen Trieben ist Weihrauch nicht nur ein echter Hingucker neben Blühpflanzen auf dem Balkon. Egal ob Sonne oder Halbschatten, die Weihrauchpflanze gedeiht ausgezeichnet, solange sie regelmäßig Wasser bekommt. Außerdem soll die Strukturpflanze mit Ihrem markant duftendem Blatt Insekten fernhalten. Daher wird sie auch als "Mottenkönig" bezeichnet.
Auch Tagetes, Lavendel und Stiefmütterchen sind gerne gesehen. Ist für die Gefäße für den Fall von Spätfrösten auch Platz im Haus vorhanden, können Sie diese bereits im Frühjahr mit wunderschönen Blüten füllen und müssen nicht auf den Sommer warten. Ebenfalls ist es möglich, unter die Frühjahrs- und Sommer-Blüher Blumenzwiebeln zu Pflanzen. Tulpen, Schneeglöckchen und Krokus werden gerne genommen.
Die genannten Pflanzen eignen sich vor allem für Hängeampeln und Balkonkästen. Im Kübel machen sich Exoten besonders schön. Palmen, kleine Obstbäume oder Bambus. Sogar in einen kleinen Nutzgarten mit verschiedenen Kräutern lässt sich ein Kübel verwandeln.
Pflanzgefäße richtig vorbereiten
Um ein Gefäß so zu bepflanzen, dass sich die Pflanzen am wohlsten fühlen, gehen Sie wie folgt vor:
- Um eine Drainage einzubauen, die dafür sorgt, dass überschüssiges Gießwasser bei den Pflanzen nicht zu Staunässe führt, schütten Sie eine Schicht Blähton auf den Boden des Gefäßes.
- Breiten Sie Gärtnervlies darüber aus.
- Das Vlies mit einer Schicht Blumenerde bedecken. Es ist sinnvoll, hochwertige Blumenerde zu nehmen.
- Platzieren Sie Ihre Pflanzen je nach Geschmack, bei der Kombination der schönen Blüher und Strukturpflanzen ist ihre Kreativität gefragt.
- Füllen sie das Pflanzgefäß mit Erde auf, aber lassen Sie eine Fingerbreite platz. So verhindern Sie, dass beim Gießen das Wasser über den Rand hinausläuft.
So bleibt Ihr kleines Paradies sauber und das Bewässern der Pflanzen ist ein Kinderspiel.
Sonne, Halbschatten, Schatten - Balkonpflanzen für jede Lage
Viele Pflanzen bevorzugen einen sonnigen Standort, das ist weithin bekannt. Aber auch wer einen schattig gelegenen Balkon besitzt, möchte gerne einen kleinen Garten schaffen. Denn das kleine grüne Domizil kann durch Pflanzen nicht nur rein optisch aufgewertet werden. Balkonpflanzen können als Sichtschutz dienen oder Bienen und Schmetterlingen Nahrung bieten. Doch welche Exemplare eignen sich für welche Exposition?
Balkonpflanzen, die es sonnig lieben
Südlich gelegene Balkone sind für viele Blüher ideal, denn über viele Stunden hinweg sind sie hell und warm. Grundsätzlich fühlen sich hier Pflanzen besonders wohl, die aus den wärmeren Regionen der Erde stammen, denn die direkte Sonneneinstrahlung können sie gut vertragen. Im Sommer sollten die Lieblinge auf dem sonnig gelegenen Balkon täglich gegossen werden - und zwar in den Morgen- und Abendstunden.
Blühende Balkonpflanzen für den voll-sonnigen Standort sind unter anderem Geranien, Margeriten und Petunien. Alle drei blühen in sonniger Exposition hervorragend, wollen ausreichend gegossen und gedüngt werden, sind jedoch andernfalls äußerst pflegeleicht. Der vom Mittelmeer stammende Lavendel eignet sich ebenfalls hervorragend, denn er kommt nicht nur mit der ein oder anderen Trockenperiode aus, sondern bringt noch seinen unverwechselbaren Duft in Ihr kleines Paradies, welcher zusätzlich Insekten fernhalten kann.
Als Sichtschutz eignen sich auf dem sonnigen Balkon die Clematis, deren Ranken der Sonne entgegen wachsen. Der Wurzelbereich sollte allerdings einen eher schattigen Platz bekommen, da sie sich sonst sehr durstig zeigt.
Auch bestimmte Nutzpflanzen sind für den Platz mit direkter Sonneneinstrahlung wie gemacht, wenn ausreichend Wasser und Dünger gegeben werden. Süße Erdbeeren, würzige Tomaten, sowie frische Kräuter fühlen sich pudelwohl. Lorbeer, Rosmarin und Thymian, können sich problemlos ein Gefäß teilen, da sie sehr ähnliche Anforderungen an die Pflege stellen.
Pflegeleichte Balkonpflanzen für den schattigen Bereich
Egal ob der Balkon nördlich gelegen ist, oder angrenzende Gebäude oder hohe Bäume im Weg sind: Im Schatten fühlen sich weniger Balkonpflanzen wohl als in der Sonne. Aber natürlich gibt es auch für die schattige Exposition geeignete Kandidaten.
Begonien, Fleißige Lieschen, Glockenblumen und Hortensien - all diese Blüher kommen nicht nur im Schatten zurecht, sie kommen sogar mit zu viel Sonne und Hitze nicht zurecht und zeigen erst in schattiger Exposition ihre volle Blüte. Somit muss auch der Pflanzenliebhaber auf dem Balkon in Halbschatten oder Schatten nicht auf eine Blütenpracht verzichten.
Der Buchsbaum eignet sich hingegen hervorragend, einen natürlichen Sichtschutz auf dem schattigen Balkon zu erzeugen. Er ist sehr pflegeleicht und genügsam.