Wenn der Herbst vor der Tür steht, beginnt die Natur Stück für Stück seine Farben von grün zu Gelb- und Brauntönen zu wechseln, viele sommerliche Blühpflanzen stehen am Ende ihrer Blütezeit. Nicht nur stehen dann gärtnerische Aufgaben wie der Rückschnitt von Gehölzen und das Entfernen von gefallenem Laub an - es gilt nun auch vor Allem, aktiv zu werden und das eigene Stück Natur, sei es das Beet im Garten oder die verschiedensten Gefäße auf Terrasse und Balkon, mit passenden Herbstpflanzen auszustatten. Dabei sollte darauf geachtet werden, dass es sich um Exemplare handelt, die winterfest sind und auch eine ungemütliche Witterung gut vertragen. Denn der Herbst bietet neben einigen fleißigen Blühpflanzen auch eine Menge solcher Pflanzen, die durch ein besonders üppiges oder malerisches Blattwerk punkten.
Wann werden Herbstblumen gepflanzt?
Wenn die Temperaturen milder werden und der Sommerflor zunehmend nachlässt, ist die Pflanzzeit für winterharte Herbst- und Winterpflanzen gekommen. Der Zeitpunkt erstreckt sich von September bis spätestens Ende November. Beginnen die ersten Fröste, sollte nicht mehr gepflanzt werden.
Geben Sie wie auch bei der Pflanzung im Frühjahr sorgfältig vor und gönnen Sie den neuen Lieblingen ein frisches und hochwertiges Substrat. Die richtige Vorbereitung des Bodens ist sowohl im Beet als auch bei der Bepflanzung von Gefäßen von großer Bedeutung.
Wie kann der Balkon herbstlich gestaltet werden?
Sommerblumen sind bekannt für ihre große Farbvielfalt und -fülle. Doch auch wenn die kalten Jahreszeiten beginnen, erstrahlen Balkonkasten und Blumenampel, wenn die richtigen Pflanzen ausgewählt werden. Weil die Witterung nicht nur kälter, sondern auch nasser wird, sollte in jedem Fall besonders auf sinnvoll angelegte Drainagen in allen Pflanzbehältern geachtet werden: Denn genau wie ihre sommerlichen Pendants mögen Herbstpflanzen keine dauerhaft nassen Wurzeln. Das schöne ist, dass sich herbstliche Gewächse grundsätzlich pflegeleicht zeigen - und weil die Tage kürzer und die Temperaturen niedriger sind, ist das Pflanzenwachstum eingeschränkt. So besteht beim Bepflanzen die Möglichkeit, die einzelnen Exemplare dicht aneinanderzusetzen, sodass ein besonders üppiges und dichtes Bild entsteht. Tipp: Setzen Sie die hohen Pflanzen zuerst ein und arbeiten Sie sich zu den Kleinsten vor um ein besonders schönes Gesamtbild zu erhalten. Bei der Vorbereitung der Pflanzgefäße, ganz gleich ob großer Maurerkübel, Pflanzkasten oder Hängeampel gibt es einige Aspekte zu beachten, damit es nicht zu stauender Nässe kommt.
Wie wird ein herbstliches Pflanzgefäß vorbereitet?
- beim Kauf auf ein Abflussloch am Gefäßboden achten
- Tonscherbe oder ähnliches über das Loch legen, sodass Wasser abfließen kann, aber der Schmutz zurückgehalten wird
- eine mehrere Zentimeter dicke Drainageschicht aus Blähton einfüllen
- den Topf mit Blumenerde so auffüllen, dass oben ein Gießrand bleibt
- Die Art des Substrates sollte natürlich auf die jeweiligen Pflanzen Abgestimmt sein.
Die Terrasse lässt sich selbstverständlich mit derselben Vorgehensweise bis in den Winter hinein ebenso zierend gestalten. Achten Sie darauf, ob auch alle verwendeten Herbstpflanzen winterhart sind, damit sie die Gefäße zur Überwinterung ins Haus holen können.
Den Garten mit Herbstblumen bepflanzen
Es ist wenig verwunderlich, dass auch die Beetflächen im Garten von einer herbstlichen und teilweise sogar winterlichen Blütenpracht profitieren können. Sei es der bepflanzte Hang, die Rabatte an der Hauswand oder das sich weit erstreckende Gartenbeet. Am wichtigsten ist es bei der Auswahl der Pflanzen auf eine ausreichende Robustheit gegenüber frostigen Temperaturen zu achten! Denn dann können Sie sich an der Farbpracht, je nach Gattung, noch bis in den Winter hinein erfreuen. Arbeiten Sie mit unterschiedlich hohen Pflanzen, blühenden Exemplaren und solchen mit zierendem Laub, können auch große Flächen trotz herbstlicher Witterung malerisch gestaltet werden.
Besonders komfortabel ist, dass die Beete nicht umgegraben werden müssen, insofern sie nicht allzu schwer sind - diese können andernfalls verschlammen und sind mangelhaft durchlüftet.
Herbstbepflanzung auf dem Friedhof?
Neben Gestecken, die oft auf gut gepflegten Grabstätten Einzug halten, macht sich auch auf dem Friedhof eine herbstliche und pflegeleichte Bepflanzung bezahlt. Hier kann direkt in die Erde gepflanzt werden, oder es werden Schalen verwendet, allerdings sind diese wiederum anfälliger für Fröste.
Was eignet sich für die Herbstbepflanzung?
Die Auswahl an Pflanzen für eine herbstliche Gestaltung ist riesengroß. Im Folgenden stellen wir, geordnet nach Blüh- und Blattschmuckpflanzen, einige der beliebtesten Herbstblumen vor.
Winterharte Herbstpflanzen mit ansehnlicher Blüte
Wenn die Tage kürzer werden wird es nahezu trist und trübe im Garten. Doch nicht verzagen, denn es gibt fleißige Herbst-Blüher, die erst dann ihre leuchtende Farbpracht zeigen, wenn die anderen Pflanzen ihre Vegetationsphase beendet haben.
Persisches Alpenveilchen - Cyclamen persicum
Das Persische Alpenveilchen wird seit Mitte des 19. Jahrhunderts als Zierpflanze kultiviert. Anders als der Name vermuten lässt, ist Cyclamen persicum nicht in den Alpen, sondern in Osteuropa und dem Mittelmeerraum beheimatet. Weder große Hitze noch Frost kann sie ertragen. Auch als Zimmer-Alpenveilchen bezeichnet und gerne als Zimmerpflanze verwendet, kann es doch einen vor Witterung geschützten Platz im Gefäß auf Terrasse oder Balkon finden, solange die Temperaturen zwischen 12°C und 16°C liegen.

Nicht nur die von September bis April anhaltende Blüte der Cyclame in Weiß, zart-rosa, Rot oder Violett ist wirklich bezaubernd, auch das gezeichnete Laub ist ein gelungener Hingucker. Die Cyclame gießt man vorsichtig, bestenfalls über einen Untersetzer, weil die Knolle der Pflanze schnell fault. Andernfalls gilt das Persische Alpenveilchen als pflegeleicht.
Achtung: Das Alpenveilchen, insbesondere der weißliche Pflanzensaft, gilt als giftig für Mensch und Tier!
Winterharte Gartenchrysantheme - Chrysanthemum indicum

Neubelgische Herbstaster - Aster novi-belgii
Die mehrjährige Herbstaster ist in verschiedenen Sorten erhältlich. Mit einer Blütezeit von August über den gesamten September und selbst bis in den Oktober hinein blüht sie auch bei niedrigen Temperaturen. Besonders geläufig sind die Exemplare mit Rosa, Lila oder Weißer Blüte, die auch im Trio-Topf, also drei Blütenfarben in einem Kulturtopf gemixt, erhältlich sind. Ein sonniger Standort wird besonders gut angenommen, wo auch die strahlenden Blüten ideal zur Geltung kommen. Um die Schönheit über den Winter zu bringen, schneiden Sie die Aster nach der Blütezeit radikal zurück und bedecken Sie die restliche Staude mit Kompost - dieser schützt nicht nur vor der Kälte, sondern liefert im Frühjahr auch neue Energie!
Blattschöne Strukturpflanzen - mehr als nur Beiwerk
Auch im Herbst kann nicht nur auf blühende Pflanzen zurückgegriffen werden, auch solche, die mit ihrem Blattschmuck bestechen, können das Gesamtbild im Garten abrunden, besonders weil sie hervorragend als Hintergrund zur herbstlichen Blüte fungieren. Und nicht nur ganzjährig verwendbare Grünpflanzen wie Mühlenbeckie oder gemeiner Efeu eignen sich dazu!
Stacheldraht Pflanze - Calocephalus brownii
Eine der kultigsten, nicht blühenden Herbstpflanzen in unseren Graden ist wohl der "Stacheldraht". Silberdraht, Gitterstrauch, Silberfaden, Geisterstrauch, Bonanzagras, Silberkörbchen... Calocephalus brownii hat viele Bezeichnungen - die dennoch allesamt seine besondere Erscheinungsform treffend beschreiben.
Das silbrig überzogene, dicht verzweigte und korallenartige Blattwerk mutet an die Form von Korallen an. Der Heimatkontinent der exotischen Schönheit ist passenderweise Australien, wo sich viele der bekanntesten Korallenriffe befinden. Die Temperaturansprüche sind denkbarer Weise eher oberhalb frostiger Witterungen angesiedelt und auch einen sonnigen Standort bevorzugt sie. Wer den Stacheldraht für mehrere Jahre halten und nicht auf einen milden Winter hoffen möchte, sollte die Pflanzung auf Gefäße beschränken, die ins Haus geholt werden können. Immerhin behalten auch abgestorbene Exemplare über den Winter ihr silbriges Erscheinungsbild. Eine Überwinterung belohnt die Stacheldrahtpflanze mit einer Blüte im kommenden Spätsommer.
Weißfilziges Greiskraut - Senecio cineraria
Eine weitere Blattschmuckpflanze mit besonders zierendem, silbrig-grün überzogenem Laub ist das weißfilzige Greiskraut. Der meist einjährig kultivierte, aufrecht wachsende Halbstrauch bietet leuchtenden Blüten einen idealen, niedrigen Hintergrund. Die Blätter sind eiförmig und fiederteilig geschlitzt. Sie finden einen Platz in Blumenbeeten, wo sie oft als Einfassung gepflanzt werden. Auch als Grabpflanze hat sie sich einen Namen gemacht. Bereits ab Mitte Mai kann sie in den Garten, das Greiskraut mag es jedoch eher warm und sonnig und zeigt sich frostempfindlich. Bepflanzte Schalen finden einen Platz im Haus sobald die Temperaturen deutlich sinken.
Fetthenne - Sedum

Gräser, Seggen und Kalmusse lockern das herbstliche Gesamtbild auf

Gräser bringen ähnlich den Blattschmuckpflanzen als ziervolles Beiwerk Abwechslung in den Garten. Auch die Seggen und Kalmusse, die Ziergräsern zum Verwechseln ähnlichsehen, eignen sich hervorragend. Die langen, meist überhängenden Laubblätter schwingen im Wind und schaffen ein aufgelockertes Flair. Es gibt verschiedenste Arten mit verschiedenen Laubfärbungen und in den unterschiedlichsten Wuchshöhen. Vom riesigen Pampasgras bis hin zum kleinsten Ziergras ist für jeden Platz im Herbstgarten etwas dabei. Zwar gilt grundsätzlich, dass im Frühjahr die geeignetere Pflanzzeit ist, aber auch im Herbst können Gräser mit einem Winterschutz mit den kälteren Temperaturen gut zurechtkommen.
Goldsegge - Carex hachijoensis 'Evergold'
Ein gutes Beispiel für eine grasähnliche Pflanze mit besonders zierendem Laub ist die Gold- oder Japansegge. Ihr schmales, dunkelgrünes Laub ist Mittig mit einem goldgelben Streifen versehen, was auch wundervoll herbstlich anmaßt. An einem halbschattigen bis sogar schattigen Standort in durchlässigem Boden bildet sie ihr immergrünes Laub in dichten Horsten die später zierend herunterhängen. Die goldenen Streifen leuchten dabei nahezu aus den schattigen Ecken heraus. Die Goldsegge ist für die bodendeckende Flächenbepflanzung von kleinen Beeten ebenso geeignet wie für Balkonkästen und kleine Töpfe.
Blauschwingel 'Eisvogel' - Festuca cinerea
Robust und ausdauernd, gut winterhart und interessant blau-grau gefärbte Blatthalme. Das alles macht den Blauschwingel 'Eisvogel' aus. Der Boden darf kalkhaltig und tendenziell auch eher trocken als zu nass sein, weshalb er nicht zu der der dauerhaften Witterung ausgesetzt sein sollte. Weil Festuca cincerea kompakt wächst eignet sich auch das Ziergras sehr gut für die Bepflanzung von Töpfen und Schalen. Steht es in der Sonne oder im Halbschatten, ist die bläuliche Blattfärbung besonders zierend, im Schatten wird der Blauschwingel zunehmend grün. Beim Boden gilt tatsächlich: weniger ist mehr! Deshalb sollten Pflanzpartner mit Blick auf deren Ansprüche ausgewählt werden.
Graskalmus - Acorus gramineus 'Ogon'
Während der Blauschwingel lieber einen trockenen Boden mag, gibt es auch solche grasähnlichen Pflanzen, die ein feuchteres Substrat zum Gedeihen benötigen. Acorus gramineus, auch Graskalmus oder Zwergkalmus genannt, fühlt sich sogar am Teichrand wohl! Ohne verlässliche Winterhärte kommt er in unseren Breiten nicht natürlich vor. Als herbstliche Bereicherung auf Balkon oder Terrasse darf er auch einer dauerhaft Nassen Witterung ausgesetzt sein und ist damit ein Ideales Zierelement neben wasserliebenden Herbstblumen. Der Kalmus wächst in einem dichten, gleichmäßigen Horst und bereichert sonnige, sowie halbschattige Bereiche.
Natürlich gibt es eine schier unendliche Auswahl an passenden herbstlichen Grünpflanzen wie auch Herbstblühern. Grundsätzlich gilt jedoch: Wenn die Tage kürzer werden muss der stetige Farbverlust im Garten und auf Balkon und Terrasse nicht einfach hingenommen werden! Nutzen Sie die wunderschönen Pflanzen, die erst jetzt ihr Bestens geben, um den Außenbereich zum Leuchten zu bringen.