Wenn die ersten Pflanzen ihr Blattwerk wieder ausbilden und beginnen aufzublühen, bringt das die Frühlingsgefühle und bezaubert einen jeden Gartenfreund. Wesentlich weniger bezaubernd, sondern sehr lästig ist hingegen das Unkraut, das ebenso von den längeren Sonnenstunden und wärmeren Temperaturen profitiert. Das bedeutet viel Arbeit, wenn man die Ausbreitung der ungewollten Pflänzchen im privaten Stück Natur verhindern will. Insbesondere Besitzer von großen Gartenflächen suchen deshalb nach pflegeleichten Alternativen. Gartenflächen können mit Unkrautvlies abgedeckt und durch Steinchen oder Mulch flächendeckend von Unkraut befreit werden, allerdings sind diese nach einiger Zeit auch anspruchsvoll in der Pflege, denn Grünbelag im Steinbeet wirkt alles andere als zierend. Ganz davon abgesehen sind diese auch noch schlecht für die Biodiversität. Insekten finden keine Nahrung, Vögel keinen Unterschlupf. Die bessere Alternative mit gleichem Effekt stellen dann bodendeckende Pflanzen dar.
Was sind eigentlich Bodendecker?
Wird von Bodendeckern gesprochen, wird keine botanische Gruppe bezeichnet. Es handelt sich um einen gärtnerischen Begriff, der alle Pflanzen umfasst, die sich dazu eignen, um eine großflächige, niedrige und pflegeleichte Begrünung zu schaffen. Optimalerweise wachsen diese von Natur aus flach und deutlich in die Breite, sind dicht verzweigt und zeigen sich äußerst robust.
Für eine flächendeckende Begrünung können kleine Gehölze aber auch immergrüne Stauden genutzt werden, wobei letztere, besonders in kalten Wintern, kurzlebiger sind. Dafür bieten Stauden neben einem dichten Laubteppich meistens ein wahres Meer aus Blüten und kommen oftmals auch mit schattigeren Standorten aus.
Warum sind Bodendecker so pflegeleicht?
Warum Pflanzen so gut für den Boden sind und grade flächig bepflanzte Beete so pflegeleicht sind lässt sich in einigen Punkten einfach verdeutlichen.
- der Gartenboden ist durch die Pflanzen beschattet und behält konstanter seine Temperatur und trocknet nicht so schnell aus
- die Wurzel lockern den Boden auf, durchlüften ihn aber halten ihn auch zusammen
- es entsteht Humus und somit Nährstoffe
- unerwünscht wachsende Unkrautpflanzen werden von der Lichtzufuhr abgeschirmt und können nicht gedeihen
- die Flächen brauchen nicht mehr geharkt zu werden
Nicht zuletzt können begrünte Flächen je nach Art der genutzten Pflanzen auch der Biodiversität nützen. Grade wenn blühende Exemplare verwendet werden, zieht dies Bienen, Schmetterlinge und andere Insekten magisch an.

Wo pflanze ich Bodendecker?
Egal ob im Schatten oder in der Sonne, es gibt den richtigen Bodendecker für jeden Standort. Beim Kauf ist deshalb, wie bei jeder Pflanze, darauf zu achten, welche Ansprüche sie an die Lichtverhältnisse haben. Außerdem sollten Sie in Erfahrung bringen, ob die Pflänzchen einen vor Witterungen geschützten Platz benötigen.
Für einen sonnigen Standort kommen viele flächendeckend wachsenden Stauden in Frage. Scharfer Mauerpfeffer, Katzenminze, Steppen-Wolfsmilch und Sand-Thymian eignen sich beispielsweise ideal, denn sie sind recht anspruchslos und kommen mit nährstoffarmen Böden zurecht. Auch wenn in der Sonne regelmäßig gegossen werden muss, sollte der Boden gut durchlässig sein, damit es nicht zu Staunässe kommt.
Unter Bäumen oder Sträuchern oder im Schatten von Gebäuden, Mauern oder großen Hecken ist Sonnenlicht Mangelware. Zu den Bodendeckern, die für schattige Standorte geeignet sind, zählen Immergrün, Haselwurz, die Teppich-Goldbeere und das Dickmännchen. Pflanzen Sie an schattigen Orten die Jungpflanzen etwas dichter zusammen, dann schließt sich die Fläche rascher.
Wann ist die Pflanzzeit von Bodendeckern?
Der Zeitraum vom späten Sommer bis in den frühen Herbst hinein ist optimal, um ein Beet mit Bodendeckern anzulegen. Bis zum ersten Frost ist so noch ausreichend Zeit, damit die Pflanzen ihr Wurzelwerk vergrößern können. Zudem stagniert das Wachstum von Unkraut, was es unwahrscheinlicher macht, dass dieses wieder durchschlägt. Solange es nicht friert können die Pflanzen aber auch zu einem anderen Zeitpunkt eingepflanzt werden, dann sollten Sie allerdings im Vorfeld das Unkraut mit besonders viel Sorgfalt restlos entfernen.
Wie pflanze ich Bodendecker?
Vor dem anlegen der Fläche sollten, falls vorhanden, Reste von Rasenflächen sowie Unkraut ohne Rückstände entfernt werden. Grade bei hartnäckigen Wildkräutern wie der Giersch ist es wichtig, gewissenhaft alle Wurzelreste zu entfernen, es wird sich später lohnen.
Je nach Anspruch der Pflanzen kann auch eine Anreicherung des Bodens, z.B. mit Kompost, durchaus sinnvoll sein. Kalkliebende Pflanzen, dazu zählen zum Beispiel viele Polsterstauden, freuen sich über eine Zugabe von kalkhaltigem Dünger. Lockern sie den Boden außerdem gut auf, damit sich das Gießwasser besser verteilt und die Wurzeln unbeschwert ihren Weg durchs Erdreich finden.
Graben Sie das Pflanzloch groß genug, damit der Wurzelballen beim Einpflanzen nicht zerquetscht oder beschädigt wird. Wenn Sie im Anschluss die Erde etwas großzügiger um die Pflanze aufhäufen, gehen Sie sicher, dass sie beim gießen ausreichend Wasser bekommt.
Der Abstand zwischen den Pflanzen ist entscheidend dafür, wie schnell die Fläche komplett zuwachsen kann. Je nach Pflanzenart variiert die Wuchsgeschwindigkeit und die maximale Länge der Triebe. Entscheiden Sie sich für eine große Anzahl an Pflanzen je Quadratmeter, um die Fläche schnell bewachsen zu lassen, ist dies teurer in der Anschaffung. Außerdem kann eine höhere Pflanzendichte den unangenehmen Effekt haben, dass die Pflanzen verstärkt in die Höhe wachsen, sobald die Fläche komplett begrünt ist. Besser ist es, Geduld zu üben und die Zwischenräume zwischenzeitlich mit Rindenmulch aufzufüllen. Ein flaches einbringen von Hornspänen stellt die versorgen mit Stickstoff sicher. Auf keinen Fall sollten sie in den Zwischenräumen mit scharfem Werkzeug arbeiten, denn Bodendecker sind zumeist Flachwurzler und das Wurzelwerk ist schnell durchtrennt oder beschädigt.
Bodendecker richtig Pflegen
Zwar gibt es viele pflegeleichte Bodendecker, aber es bedarf gelegentlich dennoch der ein oder anderen Pflegemaßnahme. So sollte die gezielt eingesetzte Gartenfläche regelmäßig zurückgeschnitten werden, um eine ungewollte Ausbreitung zu verhindern. Sollte trotz aller vorher getroffenen Maßnahmen vermehrt Unkraut hervortreten, können Sie das Bodendecker-Beet auch verdichten. Zeigen die Pflanzen nach einiger Zeit Mangelerscheinungen, ist die Zugabe von Dünger ratsam. Der Pflegeaufwand richtet sich natürlich auch stark nach der jeweiligen Pflanze. Grenzt die begrünte Fläche zum Beispiel an ein anderes Beet ist der Standort von besonderer Bedeutung.
Grade, weil viele Bodendecker sich anspruchslos zeigen und kaum Wassergaben oder Dünger benötigen kann es passieren, dass sie sich weiter ausbreiten als gewollt. Hedera und Immergrün haben beispielsweise eine Tendenz sich stark zu entfalten. Ein Einkürzen der Triebe an der Oberfläche und insbesondere ein Beschneiden der Flächenränder ist unabdingbar. Ähnlich wie mit Hecken sieht auch ein frisch geschnittenes Bodendecker-Beet einfach nur herrlich aus. Achten Sie besonders bei blühenden Bodendeckern darauf, dass sie vor dem Schneiden die Blütezeit abwarten.
Haben Sie vor allem die Verdrängung von Unkraut im Sinn, sollten Sie die Pflanzen dazu anregen besonders dicht und buschig zu wachsen, damit der Gartenboden durchgängig beschattet ist. Auch in diesem Fall wird geschnitten. Wenn Sie die äußeren Triebspitzen von Bodendeckern immer wieder einkürzen, regen sie die Pflanzen dazu an, an der Basis neu auszutreiben.