Egal ob der Zugang zum eigenen Garten sich grade erst erschließt, oder das Thema erst neuerdings in den Fokus gerückt ist und die hauseigene Oase nun in Angriff genommen werden soll - Gärtnern will gelernt sein. Besonders bei der großen Menge an Gartenpflanzen die im Handel zu kaufen ist, kann es zu Frust bei der Gartenarbeit kommen, wenn anspruchsvolle Pflanzen nicht die nötige Zuwendung erhalten und eingehen. Aber nicht verzagen, denn es gibt viele pflegeleichte Exemplare, die auch für angehende Hobbygärtner bestens geeignet sind.Wichtig ist, dass auch bei den Sorten, die den ein oder anderen Fehler in der Pflege verzeihen, die individuellen Bedürfnisse beachtet werden. Die benötigte Beschaffenheit des Bodens, Lichtverhältnisse, Bodenfeuchte und Bedarf an Nährstoffen lassen sich zumeist am Etikett oder direkt am Kulturtopf ablesen. Grundsätzlich gilt dann: Je weniger konkrete Ansprüche die Pflanze an diese Faktoren hat, umso pflegeleichter ist sie.
Blühpflanzen sind nicht nur eine Augenweide, sondern können zusätzlich auch eine Bereicherung für die Biodiversität darstellen, indem Sie Insekten aber auch Vögeln Nahrung und Unterschlupf bieten. Es finden sich pflegeleichte, blühende Gartenpflanzen sowohl für schattige als auch für sonnige Standorte. Vier Beispiele je Standort habe wir für Sie zusammengefasst.
Strahlend blühende Pracht im Sonnenschein
Pflanzen und Sonne gehören einfach zusammen. Und was ist schon schöner als ein Farbenfrohes Blütenmeer, welches von Insekten umschwärmt Lebensfreude in ihren Garten bringt.
Gewöhnliche Sonnenblume (Helianthus annuus)
Die aus Nordamerika stammenden Sonnenblumen sind wohl jedem Bekannt. Mit ihren imposanten, riesengroßen Blüten bringen sie nicht nur den Garten, sondern auch dessen Bewohner zum Strahlen. Bekommt die Sonnenblume einen sonnigen Standort, darf der Boden zeitweise auch eher trocken und nährstoffarm sein. Bei Hitze muss jedoch regelmäßig Wasser gegeben werden. Entlang von Zäunen oder in Rabatten gepflanzt, bilden die einjährigen, stieligen Sorten einen herrlichen Hintergrund. Nackte Wände, Mülltonnen und Komposthaufen verschwinden hinter den graziösen Schönheiten. Dabei zieht die großblumige Zierde nicht nur Insekten an, sondern bildet später auch Kerne, die Vögeln eine Nahrungsquelle bietet. Auch als Topfpflanze auf der Terrasse findet die Sonnenblume Verwendung. Die Hohen pflanzen sind mit einem Bambusstab versehen bestens für Wind und Wetter gerüstet.
Eisenkraut (Verbena Hybride)
Äußerst blühfreudig zeigt sich die Verbene, die zwar besonders häufig im Gefäß auf Balkon oder Terrasse einen Platz findet, jedoch mit ihrer recht niedrigen Wuchshöhe auch an den Rändern von Beeten hervorragend aussieht. Mit ihrem leicht würzigen Duft sind sie bekannt dafür, Schmetterlinge anzulocken. Die robusten, auch als Eisenkraut bezeichneten Stauden blühen dauerhaft und sind sehr unkompliziert. Regelmäßiges Düngen und gewissenhaftes Gießen je nach Witterung reichen aus, damit die Pflanzen ein wahres Blütenmeer zum Vorschein bringen.
Echter Lavendel (Lavandula angustifolia)
Nicht nur durch seine üppig blaue bis lilafarbene Blüte, sondern auch durch seinen charismatischen Duft besticht der Lavendel. Zeitgleich wirkt dieser auf Insekten wie Mücken abschreckend und bringt beim abendlichen Grillen Frieden in den Garten. Lavendel ist genügsam, liebt einen Platz in der direkten Sonne aber benötigt nicht viel Wasser. Auch wenn es nicht notwendig ist kann der Lavendel nach der Blüte etwas zurückgeschnitten werden. Dies lässt ihn im Anschluss besonders reich blühen.
Stehende Geranie (Pelargonium zonale)
Geranien, insbesondere die hängenden Sorten, sind vor allem in Gefäßen auf Balkon oder Terrasse zu sehen. Die stehende Geranie macht sich allerdings auch hervorragend als Blickfang im Gartenbeet, mit einer Wuchshöhe von bis zu 50cm ragt sie über andere Stauden hinaus und wirkt in Gruppen bepflanzt besonders attraktiv. An einem Standort in der Sonne zeigt sie sich besonders dankbar. Wichtig ist, dass die Erde an heißen Tagen nicht austrocknet, denn die einjährige Blühpflanze zeigt sich recht durstig. Die besten Zeitpunkte sind morgens und abends, wobei das Gießwasser nicht auf Blüten und Blätter gelangen sollte. Ansonsten stellt die Geranie kaum Pflegeansprüche, wobei sie durch regelmäßiges Ausputzen die Blühfreude steigern können.
Auch der Schattige Teil des Gartens kann schön begrünt sein
Für Beete, deren grüne Bewohner im lichten Schatten stehen oder gar mehrere Stunden komplett ohne Sonne zurechtkommen müssen, gibt es durchaus geeignete Pflanzen, die sich genügsam zeigen und trotzdem ein wahrer Augenschmaus sind.
Fleißiges Lieschen (Impatiens walleriana)
Das fleißige Lieschen bringt schenkt einem Standort im lichten Schatten eine unvergleichliche Blütenpracht. Von Mai bis in den Oktober hinein bildet Impatiens walleriana je nach Sorte gefüllte oder ungefüllte Blüten in verschiedenen Farben aus. Für die ansehnlichen Pflänzchen ist ein sonniger Standort nicht geeignet. Ein schattiger Standort bedeutet zudem, dass die Erde länger feucht bleibt und somit der Pflegeaufwand zusätzlich gemindert wird. Ist der Boden mäßig Nährstoffreich, ist dies vollkommen ausreichend.
Dickmännchen (Pachysandra terminalis)
Wenn es um besonders schattige Plätze geht, ist das Dickmännchen optimal geeignet. Es ist für seine Schattentoleranz sogar derartig bekannt, dass es unter dem Namen "Schattengrün" gehandelt wird. Egal ob unter Bäumen, als Unterbepflanzung von kleineren Gehölzen oder an schattig gelegenen Hauswänden, zeigt sich Pachysandra stets genügsam. Es bildet einen dichten, flächendeckenden Teppich in sattem dunkelgrün, sodass im Garten wachsendes Unkraut keine Chance bekommt sich auszubreiten. Ab April zeigen sich dann bis in den Mai hinein noch wunderschöne kleine, weiße Blüten. In der Sonne gepflanzt färbt sich das Laub vom japanischen Ysander etwas heller, ist es zu sonnig wird es gelb. Egal ob er einen schattigen oder helleren Platz findet, verbleibt das Laub ganzjährig an der Pflanze und bringt noch im Winter etwas Farbe in den Garten. Dabei ist das Dickmännchen genügsam und hat kaum Ansprüche an das Substrat außer einer ausreichenden Bodenfeuchte. Nicht ohne Grund ist das Dickmännchen also einer der beliebtesten Bodendecker überhaupt.
Gartenhortensie (Hydrangea macrophylla)
Hortensien sind sehr beliebte Ziersträucher und eine große Anzahl von Sorten schmückt die Gärten. Markant sind die großen, üppigen und farbenfrohen Blütenbälle, welche von Juni bis August in großer Zahl ausgebildet werden. Umso spektakulärer ist diese Blühfreude, weil sich Bauernhortensien im Halbschatten wohl fühlen. Der Boden darf gerne stets feucht sein. Gießen Sie mit Regenwasser, da die Zugabe von Kalk zur Verfärbung der Blätter führen kann. Die Blüte erscheint an den neuen Trieben des Vorjahres, also schneiden Sie die Hortensien auf keinen Fall im Herbst zurück und schützen Sie die Pflanzen bei starken Frösten gegebenenfalls mit Vlies. Mit einer Wuchshöhe von bis zu zwei Metern ist die Hydrangea ein echter Hingucker.
Buntnessel (Coleus blumei)
Die einjährig wachsende Buntnessel ist ebenfalls eine besondere Schönheit für einen Standort im Schatten. Die Blüte ist zwar recht unscheinbar, allerdings sind machen ihre Blätter der schönsten Blütendolde Konkurrenz. In der Sonne erleiden die zarten Blätter schnell Verbrennungen, optimalerweise bekommt sie einen Platz im Halbschatten. Hier zeigt das Blattwerk der Buntnessel seine volle Pracht. Von Grün-, Gelb-, Braun- und Rottönen bis ins Violette erstreckt sich das Farbspektrum. Wird der Standort zu dunkel gewählt, gedeiht die Pflanze nicht mehr richtig und die Musterung fällt weniger kräftig aus. Koleus fühlt sich in handelsüblicher Blumenerde wohl und stellt bis auf eine ausreichende Bewässerung keine besonderen Ansprüche an den Gartenfreund.
Bleiben Sie fleißig und der Garten wird wachsen
Die genannten Pflanzen sind nur ein Bruchteil der pflegeleichten Arten die in Frage kommen, ganz zu schweigen von all den vielfältigen Sorten an Gartenpflanzen die es zu entdecken gibt. Und sind die grundsätzlichen Regeln der erfolgreichen Gartenpflege erst einmal erlernt, können Sie sich an die anspruchsvolleren Pflanzen wagen. Denn es ist noch kein (Garten)Meister vom Himmel gefallen, aber Übung macht ihn!